(Sebastian Zwetzschke) Bereits seit einigen Jahren finden die German Open in Gelsenkirchen statt, zu denen in diesem Jahr 23 Nationen aus der ganzen Welt (u.a. Südkorea und Mauritius) anreisten, um sich zu messen. Und immer mit dabei der TuS Germania aus dem kleinen Dorf Apelern im beschaulichen Schaumburg. Das diesjährige Team vom Ju-Jutsu-Team bestand aus dem erfahrenen Marcel Madretzki, dem amtierenden deutschen Meister Tim Domine (beide Fighting) und dem DUO-Paar Eny Domine/Leon-René Dölz.
Am ersten Wettkampftag musste sich Marcel zunächst einem Schweden und dann in der Trostrunde einem Dänen geschlagen geben. In beiden Kämpfen konnte er zwar einen Rückstand aufholen, jedoch nie die Oberhand gewinnen. Positiv war, dass Marcel trotz Trainingsrückstandes aufgrund einer noch bestehenden Verletzung gegen die internationale Konkurrenz gut mithalten konnte.
Für Eny und Leon ging es am selben Tag darum, die durchwachsene Leistung bei den Deutschen Schülermeisterschaften im Sommer vergessen zu machen. Beide haben seither viele Extraeinheiten absolviert und waren hoch motiviert. Dass sich die Qualität ihrer Show stark verbessert hat, zeigte sich in der Höhe der erhaltenen Punkte. Zunächst ging es gegen ein Team aus Belgien, wo man knapp verlor, und in der Trostrunde dann gegen das österreichische Paar. Hier legten beide noch einmal eine Schippe drauf und zwangen die erfahrene Konkurrenz in ein Stechen. Gerade einmal ein Punkt machte am Ende den Unterschied zugunsten der Gegner.
Sowohl unser junges Nachwuchsteam als auch die mitgereisten Landes- und Heimtrainer waren mit der Entwicklung sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung. Da waren sie auch nicht alleine, denn beide erhielten trotz der Niederlagen eine Einladung zur Sichtung für das Bundes-Kaderteam 2019. Dieser stellen sich die beiden bereits in der kommenden Woche. Eine sensationelle Belohnung für den Fleiß der vergangenen Wochen.
Richtig hineinarbeiten musste sich Tim Domine am zweiten Wettkampftag. Zunächst gewann er gegen einen Dänen denkbar knapp trotz eines Unentschiedens nach Punkten, da er seine Punkte nicht nur durchs Schlagen, sondern auch durch einen Wurf erzielen konnte. Im Anschluss folgte eine klare Niederlage gegen den späteren Zweitplatzierten. In der Trostrunde musste Tim noch weitere fünf Mal antreten. Er steigerte sich von Kampf zu Kampf und konnte die taktischen Anweisungen des Coaches sehr gut umsetzen. Am Ende gewann er verdient alle fünf Begegnungen und konnte sich über die Bronzemedaille freuen. Dies ist nach seinem Gewinn der Deutschen Schülermeisterschaften die zweite Medaille bei einem Top-Event in diesem Jahr. Und nach Eny und Leon ist Tim der dritte Apelerner der von den Bundestrainern eine Einladung zur Sichtung erhalten hat.
Nachdem Trainer Sebastian Möller bereits im letzten Jahr die theoretische Prüfung zur Gruppen-Kampfrichter-Lizenz bestehen konnte, stellte er sich in diesem Jahr der praktischen. Am Ende des Wochenendes wurde er für sein fleißiges Lernen über das Jahr belohnt und bestand die praktische Prüfung.
Coach Sebastian Zwetzschke: „Was für ein Jahr bisher. Die ganz Kleinen gewinnen im ersten Anlauf den Landesmeistertitel, Tim gewinnt sowohl auf den Schülermeisterschaften als auch auf den German Open eine Medaille und wir erhalten drei Einladungen zur Sichtung für das Bundes-Kaderteam. Und das alles, obwohl wir als kleiner Dorfverein nicht dieselben Trainingsmöglichkeiten besitzen wie die etablierten großen Vereine. Das ist eine tolle Bestätigung unserer Arbeit als Coaches, der Sportler im Training und dem uns unterstützenden Vorstand des TuS Germania Apelern. Es zeigt, was man mit Fleiß auch als kleiner Verein erreichen kann, einfach toll.“